Spurensicherung zur Tiefenenttrümmerung im Stadtgebiet Ministergärten/Berlin
Zwischen Brandenburger Tor und Potsdamer Platz, dort, wo sich einst die Ministergärten, später Hitlers Reichskanzlei und zuletzt der Todesstreifen befunden haben, ist heute der Standort des Holocaust-Mahnmals sowie der Landesvertretungen der Bundesländer.
Dieses Grundstück, genannt Ministergärten, sowie die unmittelbare Umgebung dieses Areals sind historisch vorbelastet. Von Bismarck bis Hitler standen hier buchstäblich alle im Sand.
Die Freilegung der NS-Bunker während der Bauarbeiten 1997-1999 für das Holocaust-Mahnmal und die Vertretungen der Bundesländer löste eine Debatte aus, ob Fahrer- und Führerbunker unter Schutz gestellt bzw. der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollten. Daniel Goldhagen forderte sogar, die Betonruinen unter internationale Protektion zu stellen. Befürchtete Wallfahrten von Neonazis einerseits, die unmittelbare Nähe des geplanten Holocaust-Mahnmals andererseits, ließen die Debatte ins Leere laufen. Die freigelegten NS-Bunker verschwanden nach ihrer wissenschaftlichen Erkundung wieder unter der Erde, mit ihr die Diskussion um sie.
Da einige Länder den Konflikt mit möglichen Alteigentümern der Ministergärten scheuten, verblieben von den zunächst 16 geplanten Vertretungen der Bundesländer nur die von Niedersachsen, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz und dem Saarland.
Meine Erkundungen folgten von 1997-1999.