Statement

Klimawandel, Urbanisierungsprozesse, Industrialisierung, Großprojekte wie Staudämme und Minen, Übernutzung der Böden, der Hunger nach Rohstoffen und Energie sowie der Verbrauch natürlicher Ressourcen – sie alle wirken sich entscheidend auf das Landschaftsbild und somit auf unsere Mitwelt aus. Die dramatischen Folgen: Umsiedlungen, Vertreibung, Flucht, Hunger, Vernichtung der Wälder und Auslöschung indigener Völker.

In rasanter Geschwindigkeit nehmen wir bereits seit langem Einfluss auf diese Entwicklung durch unsere moderne Existenz. Die negativen Auswirkungen und Folgen lagen bisher außerhalb unserer normalen alltäglichen Erfahrungen, oder aber wir haben sie nicht als solche wahrgenommen – wollten es vielleicht auch nicht. Doch seit 2021, der Flutkatastrophe im Ahrtal, bleiben wir davon nicht mehr verschont.

Es geht mir darum, die Wertschätzung der Natur im Allgemeinen und des Bodens im Besonderen zu erhöhen und in Solidarität mit den Menschen zu stehen, die buchstäblich den Boden unter den Füßen verlieren. Genau hier setze ich als Künstlerin und Umweltschützerin an und richte mein Augenmerk auf ein kaum wahrgenommenes Gut und Speichermedium: den Boden.

Seit 1997 begleitet mein Erdschollenarchiv Prozesse, die Landschaft verändern. Landschaften in Deutschland, Island, China, Alaska, Brasilien und zuletzt in Paraguay.

Mittels spurensichernder Maßnahmen vor Ort halte ich in Bildskulpturen fest, was verlorengeht, um auf den Wandel aufmerksam zu machen. In diesen Bildskulpturen, die ich Erdschollen, bzw. Bürgerscholle nenne, dauerhaft in Acryl fixiert, begleitet mit einer Entstehungsgeschichte und Fotodokumentation sowie Zeichnungen.

 

 

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