Kivalina (2009-2010)

Spurensicherung in Kivalina (Alaska)

Kivalina liegt im Nordwesten von Alaska an der Beringstraße. Die zwölf Kilometer lange Insel wird von ca. 400 Inuit bewohnt. Der Ort erhebt sich kaum mehr als zwei Meter über den Meeresspiegel. Durch einen Bericht im „SPIEGEL“ von Ansbert Kneip aufmerksam geworden, besuchte ich in den Jahren 2009 und 2010 dieses Gebiet, denn die Insel ist zunehmend durch den Klimawandel in seiner Existenz gefährt. Das Projekt ist eine künstlerische Spurensicherung über den Klimawandel. Unterstützt wurde das Projekt vom Kunstfond Bonn.

Kivalina, ein Ort, den es noch gibt – wie lange noch? Alaska ist vom globalen Klimawandel stärker betroffen als jede andere Region auf unserem Globus. Besonders die Küstenregion Alaskas trifft es hart und genau dort liegt Kivalina.

 

Fakten:

Normalerweise schützt das Eis die Insel. Das Eis ist schwer und schützt vor starken Winden. Der aktuelle Temperaturanstieg von zehn auf fünfzehn Grad bewirkt in der Folge einen raschen Abschmelzungsprozess. Dadurch verliert gerade während der Herbststürme das Meer seine Trägheit und peitscht meterhohe Wellen ungebremst gegen die Insel.
Von Jahr zu Jahr verliert die Insel zunehmend an Boden.

Klimaklage:

Bereits 2008 haben die Inselbewohner beim Gericht in San Franzisko (Kalifornien) Klage gegen Großkonzerne der Öl- und Energiewirtschaft (z.B. BP, SHELL, ExxonMobil, Chevron) erhoben, da diese durch den Ausstoß von Millionen Tonnen Kohlendioxid und anderen Treibhausgasen die globale Erderwärmung vorantreiben sowie gleichzeitig die daraus resultierenden Folgen verharmlosen: 400 Bewohner müssen umgesiedelt werden – eine neue Infrastruktur ist zu schaffen.

Die Klage wurde von vorhinein abgelehnt u.a. mit der Begründung, das Gericht sähe sich nicht befähigt, komplexe Analysen durchzuführen. (https://legalnewsline.com)

Diese Klage zählte zu den ersten Klimaklagen und löste weltweite eine Debatte über den Klimawandel und seine Folgen aus. Mittlerweile gibt es auch in Deutschland Klimaklagen.

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